7/7...
...so titelte der "Evening Standard" in Anlehnung an den 11. September 2001 (9/11). Diese Ausmaße nahmen die Bombenanschläge gestern glücklicherweise nicht an, doch es macht einen schon sehr betroffen und hilflos, wenn man so nahe am Geschehen ist.
8.51 Uhr - um diese Zeit habe ich gerade die Central Line an der Station "Bethnal Green" verlassen, als eine Station weiter an der Liverpool Street Station in Richtung Aldgate die erste Bombe hochging.
Am Tag zuvor um etwa die gleiche Zeit bin dort auch gefahren, als ich zu unseren "Social workern" im Royal London Hospital in Whitechapel wollte. Just in dieses Krankenhaus wurden dann auch die ersten Verletzten eingeliefert...
Im Geschäft haben dann irgendwann mal drei Kollegen angerufen und von einem Kurzschluss im U-Bahn-System berichtet. Diese Nachricht wurde wohl absichtlich kolportiert um eine Panik zu verhindern. Als dann allerdings der Bus am Travistock Sq. in die Luft flog, war diese Aussage natürlich nicht mehr haltbar. Ab diesem Zeitpunkt klingelte dann ständig das Telefon und die Angehörigen der noch ausgebliebenen Kollegen riefen an. Irgendwann hatten die es dann geschafft, mit dem Bus oder zu Fuß im Geschäft anzukommen und konnten dann endlich ihren besorgten Angehörigen zurückrufen. Die Mobilfunknetze waren zu diesem Zeitpunkt bereits überlastet bzw. auch kurzzeitig abgeschalten um mögliche weiteren Anschläge mit Handy-Zündern wie in Madrid 2004 zu verhindern.
An richtiges Arbeiten war natürlich nicht zu denken, ständig klingelten die Telefone, wir bekamen eMails mit Anweisungen vom Corporate Safety & Civil Protection Manager und versuchten uns über das Internet mit weiteren Informationen zu versorgen.
Wir wurden aufgefordert, möglichst im Büro zu bleiben, um die Rettungsarbeiten nicht zu behindern.
Die U-Bahnen wurden dann komplett geräumt und für den Rest des Tages dicht gemacht.
Gegen vier habe ich mich dann gemeinsam mit einem Kollegen auf den Heimweg gemacht. Die Busse fuhren wieder einigermaßen regelmäßig und mein Kollege wohnt in ungefähr der gleichen Richtung, so dass ich mich ihm anschließen konnte...sonst wäre es etwas schwierig gewesen - es gibt über 800 Buslinien in London und der Journeyplanner im Internet war natürlich wegen Überlastung auch nicht zu gebrauchen.
Jedenfalls sind wir zunächst zu Fuß in den Nachbar-Borough Hackney und haben von dort aus einen Bus Richtung Nord-Ost genommen (ich habe die Busfahrten in Londoner Doppeldecker Bussen schon mehr genossen als gestern, mit den Bilder vom 30er Bus im Hinterkopf...). Irgendwo sind wir dann ausgestiegen und mein Kollege hat im zäh fließenden Verkehr eine Bekannte entdeckt. An der Ampel haben wir dann das Auto "geentert" und die nette Frau hat uns dann bis Leyton mitgenommen. Dort wohnt der Kollege und er hat mir dann noch gezeigt, wie ich von dort nach South Woodford komme. Das hat dann auch geklappt und nach gut 2 Stunden war ich schließlich daheim.
Mein Kollege hat mir erzählt, dass vor noch gar nicht langer Zeit erst eine Katastrophen-Übung abgehalten wurde - aus Fiktion wurde nun leider Realität. Wobei man sagen muss, dass die Sicherheitskräfte wohl wirklich gut vorbereitet waren und schnell die Notfallpläne umsetzen konnten. Ian Blair, der Chef der Londoner Polizei, hat wohl noch vor zwei Monaten gesagt, es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch London Ziel von Anschlägen wird...es sollte leider recht behalten.
Einen Tag zuvor noch die große Freude über die gewonnene Olympia-Bewerbung, wenige Stunden später dann das blanke Entsetzen.
Last but not least there's nothing more to add than: Thank you LORD. Yea, though I walk through the valley of deep shade, I will fear no evil: for thou art with me; thy rod and thy staff they comfort me!
8.51 Uhr - um diese Zeit habe ich gerade die Central Line an der Station "Bethnal Green" verlassen, als eine Station weiter an der Liverpool Street Station in Richtung Aldgate die erste Bombe hochging.
Am Tag zuvor um etwa die gleiche Zeit bin dort auch gefahren, als ich zu unseren "Social workern" im Royal London Hospital in Whitechapel wollte. Just in dieses Krankenhaus wurden dann auch die ersten Verletzten eingeliefert...
Im Geschäft haben dann irgendwann mal drei Kollegen angerufen und von einem Kurzschluss im U-Bahn-System berichtet. Diese Nachricht wurde wohl absichtlich kolportiert um eine Panik zu verhindern. Als dann allerdings der Bus am Travistock Sq. in die Luft flog, war diese Aussage natürlich nicht mehr haltbar. Ab diesem Zeitpunkt klingelte dann ständig das Telefon und die Angehörigen der noch ausgebliebenen Kollegen riefen an. Irgendwann hatten die es dann geschafft, mit dem Bus oder zu Fuß im Geschäft anzukommen und konnten dann endlich ihren besorgten Angehörigen zurückrufen. Die Mobilfunknetze waren zu diesem Zeitpunkt bereits überlastet bzw. auch kurzzeitig abgeschalten um mögliche weiteren Anschläge mit Handy-Zündern wie in Madrid 2004 zu verhindern.
An richtiges Arbeiten war natürlich nicht zu denken, ständig klingelten die Telefone, wir bekamen eMails mit Anweisungen vom Corporate Safety & Civil Protection Manager und versuchten uns über das Internet mit weiteren Informationen zu versorgen.
Wir wurden aufgefordert, möglichst im Büro zu bleiben, um die Rettungsarbeiten nicht zu behindern.
Die U-Bahnen wurden dann komplett geräumt und für den Rest des Tages dicht gemacht.
Gegen vier habe ich mich dann gemeinsam mit einem Kollegen auf den Heimweg gemacht. Die Busse fuhren wieder einigermaßen regelmäßig und mein Kollege wohnt in ungefähr der gleichen Richtung, so dass ich mich ihm anschließen konnte...sonst wäre es etwas schwierig gewesen - es gibt über 800 Buslinien in London und der Journeyplanner im Internet war natürlich wegen Überlastung auch nicht zu gebrauchen.
Jedenfalls sind wir zunächst zu Fuß in den Nachbar-Borough Hackney und haben von dort aus einen Bus Richtung Nord-Ost genommen (ich habe die Busfahrten in Londoner Doppeldecker Bussen schon mehr genossen als gestern, mit den Bilder vom 30er Bus im Hinterkopf...). Irgendwo sind wir dann ausgestiegen und mein Kollege hat im zäh fließenden Verkehr eine Bekannte entdeckt. An der Ampel haben wir dann das Auto "geentert" und die nette Frau hat uns dann bis Leyton mitgenommen. Dort wohnt der Kollege und er hat mir dann noch gezeigt, wie ich von dort nach South Woodford komme. Das hat dann auch geklappt und nach gut 2 Stunden war ich schließlich daheim.
Mein Kollege hat mir erzählt, dass vor noch gar nicht langer Zeit erst eine Katastrophen-Übung abgehalten wurde - aus Fiktion wurde nun leider Realität. Wobei man sagen muss, dass die Sicherheitskräfte wohl wirklich gut vorbereitet waren und schnell die Notfallpläne umsetzen konnten. Ian Blair, der Chef der Londoner Polizei, hat wohl noch vor zwei Monaten gesagt, es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch London Ziel von Anschlägen wird...es sollte leider recht behalten.
Einen Tag zuvor noch die große Freude über die gewonnene Olympia-Bewerbung, wenige Stunden später dann das blanke Entsetzen.
Last but not least there's nothing more to add than: Thank you LORD. Yea, though I walk through the valley of deep shade, I will fear no evil: for thou art with me; thy rod and thy staff they comfort me!
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